Neues aus dem Mai 2021

Liebe Menschen,

dank des nass-kalten Wetters in den ersten Maiwochen konnten wir weitere Stufen der großen Bürokratiepyramide erklimmen, auf der wir uns fleißig nach oben arbeiten. So haben wir zum Beispiel unseren ersten Agrar-Förderantrag gestellt und Elisa hat den schriftlichen Teil der staatlichen Gärtnerprüfung abgelegt.

Mit vielen fleißigen Händen konnten wir den großen Folientunnel fertigstellen und bei nur mittel-starkem Regen die Folie aufziehen. Dies geschah zum Glück vor dem großen Regen, sodass der Boden im Tunnel relativ schnell soweit abtrocknete, dass wir ihn bearbeiten konnten. Morgen wird, nachdem der Kompost verteilt ist, ein letzter Arbeitsgang mit der Fräse erfolgen und am Mittwoch werden die Tomaten gepflanzt.

Wir sind sehr froh darüber, dass uns die befürchtete Frühjahrstrockenheit, wie wir sie in den letzten drei Jahren erlebt haben, erspart geblieben ist. Die anhaltende Feuchtigkeit hat uns aber auch viel Geduld abverlangt. Bei zu nassem Boden im Freiland mussten wir mit der Bearbeitung und den Aussaaten und Pflanzungen warten und warten und warten, wodurch sich in der Anzucht ein regelrechter Jungpflanzenstau bildete. Diesen konnten wir am vergangenen Wochenende bei bestem Frühsommerwetter zum Glück auflösen. Mit eurer Unterstützung konnten Sellerie, Zucchini, Rote Bete, Brokkoli, Rosenkohl, Wirsing und Weißkohl gepflanzt und der Kürbis sowie der zweite Satz Zucchini gesteckt werden.

Da die Frühjahrskälte nun geschafft zu sein scheint, haben wir die restlichen Vliese weggeräumt und direkt durch Kulturschutznetze ersetzt. Diese schützen gefährdete Kulturen, vor allem den Kohl, vor gefräßigen Insekten und ihrem Nachwuchs -Kohlweißling, Kohleule, Erdfloh, Kohlfliege und Co. werden einfach ausgesperrt. Für die Greifvögel wie den Rotmilan, Turmfalken und Bussard, die oft und gern über unserer und der benachbarten Ackerfläche jagen, haben wir Sitzstangen aufgestellt. Die Mäuse sollten sich also gut überlegen, ob sie sich bei uns häuslich niederlassen möchten. Um unsere Kleinsten gesund zu halten, setzen wir in der Jungpflanzenanzucht Nützlinge wie Nematoden, Raubmilben und Schlupfwespen ein, die sich auf mehr oder weniger appetitliche Art und Weise von problematischen Spezies wie Trauermücken und Blattläusen ernähren. Um den Stress durch Pflanzschock und Wetterumschwung abzumildern, werden unsere Pflanzen ein weiteres Mal mit einer vitalisierenden Kompostteespritzung versorgt.

Trotz des zögerlichen Wachstums konnten wir in der ersten Maiwoche mit der Ernte beginnen! Seither ernten wir verschiedene Blattgemüse wie Schnittsalat, Spinat, Rucola oder Asiasalat, sowie Radieschen und die ersten Kräuter. Der Erntebeginn war für uns etwas sehr Besonderes und wir freuen uns jede Woche wieder auf den Erntetag und darauf, dass sorgfältig gehegte Gemüse auf die Reise zu schicken. Was vor allem die Leidenhofener + Umgebung Abholer*innen freuen dürfte ist, dass wir seit heute nicht nur funktionierende Steckdosen, sondern auch einen Lichtschalter nebst zugehörige, Strahler in der Scheune haben -der Schalter befindet sich gleich rechts neben der Tür. Die Tage, in denen das Gewicht des Schnittsalats in völliger Dunkelheit in der hohlen Hand geschätzt werden musste, sind nun vorbei. Ein Klicks und schon wird es hell! Freut euch auf ein völlig neues Abholerlebnis ab dieser Woche.

Wir gehen nun noch eine Runde hacken.

Liebe Grüße aus dem sonnengefluteten Leidenhofen Manu, Elisa & Gertrünther